Was gehört in einen Lebenslauf? Aufbau & Tipps
Ein ordentlicher und gut strukturierter Lebenslauf gehört zu einem der wichtigsten Bestandteile jeder Bewerbung und kann nicht selten der ausschlaggebende Faktor dafür sein, wie hoch Ihre Erfolgschancen während einer Bewerbung um eine Stelle ausfallen. Aus diesem Grund wollen wir Ihnen heute die Frage „Was gehört in einen Lebenslauf?“ möglichst ausführlich beantworten und Ihnen wichtige Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie den perfekten Lebenslauf schreiben.
Angefangen bei der Grundstrukturierung eines Lebenslaufs, über verpflichtende Angaben bis hin zu weiteren Tipps, wie Sie Ihre persönlichen Fähigkeiten darin angemessen zum Ausdruck bringen, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Wir erklären Ihnen alles Wissenswerte in diesem Artikel, sodass Sie anschließend Ihren individuell perfekten Lebenslauf schreiben können.
Was gehört in einen Lebenslauf?
Bevor wir uns mit der Frage „Was gehört in einen Lebenslauf?“ beschäftigen, sollte zur besseren Verständlichkeit festgehalten werden, worum es bei einem Lebenslauf im Kontext zu einer Bewerbung eigentlich geht. Im Wesentlichen soll ein Lebenslauf Ihren persönlichen Werdegang in einem berufsspezifischen Kontext darstellen, der anschließend Ihrem potenziellen Arbeitgeber dabei hilft, Ihre Fähigkeiten, Qualifikationen und damit auch Eignung für die betreffende Stelle zu evaluieren. Nicht zuletzt aus diesen Gründen zählt ein ordentlich geführter Lebenslauf zu einem der wichtigsten Eckpfeiler einer jeden Bewerbung. Nun zurück zur Frage: „Was gehört in einen Lebenslauf?“
Neben Ihren persönlichen Daten, wie Name, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse, ist allen voran Ihr Berufs- und Karriereweg das Kernelement des gesamten Dokuments. Der Berufsweg wird im Lebenslauf chronologisch dargestellt und muss mit sämtlichen beruflichen Stationen, Positionen, Aufgaben und Arbeitgebern aufgelistet. Selbes gilt in diesem Kontext auch für Ihre Ausbildung. Dabei dürfen Daten wie Schulabschlüsse, Studium, Berufsausbildungen einschließlich Abschlussdaten ebenfalls nicht fehlen. Ferner gilt es, Daten über all Ihre Qualifikationen innerhalb des Lebenslaufs festzuhalten, wie unter anderem Weiterbildungen, etwaige Fremdsprachenkenntnisse, Software- und IT-Kenntnisse und Zertifikate, die Sie sich auf Ihrem bisherigen beruflichen Werdegang angeeignet haben. Abhängig von der jeweiligen Branche und der Position, für die Sie sich bewerben, können Sie Ihren Lebenslauf auch mit etwaigen fachlichen und sozialen Kompetenzen ergänzen, insofern diese für die Stelle relevant sind.
Übrigens: Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht in einem Lebenslauf, sofern es nicht ausdrücklich gewünscht wird.
Allgemeiner Aufbau und Tipps für den perfekten Lebenslauf
Wichtig ist in erster Linie, und das ist eine der allgemeinen Grundregeln für die Gestaltung, dass der Lebenslauf klar strukturiert und gut lesbar ist und eine anti-chronologische Reihenfolge aufweist. Anti-chronologisch bedeutet, dass Ihre letzten beruflichen Stationen und erlangten Qualifikationen oben stehen und die ältesten Stationen am Ende. Ferner gilt es ein „Overdesign“ beim Schreiben Ihres Lebenslaufs zu vermeiden. Sprich, das Design sollte einheitlich und professionell sein und nicht aus unzählig verschiedenen Schriftarten und Farben bestehen.
Ihr Fokus sollte bei der Erstellung Ihres Lebenslaufs immer auf das Wesentliche gerichtet sein und auf lange Erklärungen sollte verzichtet werden. Obwohl man im Internet zahlreiche Vorlagen und Muster für Lebensläufe findet, ist es wichtig, dass Sie die Individualität dabei nicht aus den Augen verlieren. Arbeitgeber schätzen es, wenn sowohl Bewerbung als auch der sich darin befindende Lebenslauf individuell formuliert und gestaltet sind und nicht eins zu eins von Mustervorlagen übernommen wurden.
Ebenfalls wichtig, jedoch nahezu selbsterklärend, sind eine absolut saubere und fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik. Ihr Dokument muss daher frei von jeglichen Tipp- oder Grammatikfehlern sein. Verlassen Sie sich dabei nicht nur auf Rechtschreibkorrekturen Ihres favorisierten Schreibprogramms, sondern lassen Sie Ihre Bekannten und Freunde mehrfach Korrektur lesen. Grobe Rechtschreib- und Grammatikfehler können schnell zu einer ablehnenden Haltung Ihres Arbeitgebers führen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass Ihrer Bewerbung völlig außer Acht gelassen wird.
Der strukturelle Aufbau des Lebenslaufs
Ihre persönlichen Daten
Ihre persönlichen Angaben gehören immer ganz oben in das Dokument. Fassen Sie innerhalb von vier bis fünf Zeilen alles Wesentliche zusammen und fügen Sie optional ein Bewerbungsfoto hinzu.
Berufserfahrung
Direkt im Anschluss an Ihre persönlichen Daten sollten Sie Ihre Berufserfahrung zum Ausdruck bringen. Angefangen bei Ihren Positionen, Arbeitgebern, Erfolgen bis hin zu Aufgaben, sollten Sie hier alles Wesentliche festhalten, übersichtlich und klar strukturiert. Zu empfehlen sind jeweils drei bis fünf Stichpunkte mit weiteren Informationen, pro berufliche Station.
Ihre Ausbildungen
Abhängig davon, ob der erfolgreiche Abschluss Ihrer Ausbildung kürzlich erfolgte oder weiter zurückliegt, kann dieser Abschnitt entweder nach Ihren unmittelbaren Berufserfahrungen oder bereits davor platziert werden. Die Reihenfolge dabei teilen Sie wie folgt auf: Ihren höchsten und damit relevantesten Abschluss nennen Sie zuerst und damit ganz oben. Darunter geht es anschließend anti-chronologisch weiter, mit allen weiteren Abschlüssen und Ausbildungen.
Ihre Qualifikationen
Ihre weiteren Qualifikationen können Sie entweder direkt nach Ihrer Berufserfahrung und Ihrer Ausbildung angeben oder in einem extra dafür vorgesehenen Abschnitt. Der Inhalt sollte sich hier im Wesentlichen auf Sprachkenntnisse, IT-Kenntnisse oder für die Stelle relevante Kurse beziehen, an denen Sie teilgenommen haben. Auch erlangte Zertifikate können an dieser Stelle genannt werden. Insgesamt sollte dieser Abschnitt möglichst prägnant, kurz und bündig gehalten werden. Es bietet sich eine Auflistung in Stichpunkten mit in etwa fünf bis zehn Einträgen an.
Zusätzliche freiwillige Angaben
Im Sinne der Individualität kann es auch förderlich sein, das Dokument mit zusätzlichen freiwilligen Angaben zu versehen. Allerdings gibt es hier keine pauschale Regelung oder Empfehlung, da der tatsächliche Inhalt freiwilliger Angaben immer von der jeweiligen Branche und der Stelle abhängt. Mögliche Zusatzinformationen sind ehrenamtliche Tätigkeiten, für die Stelle relevante Hobbys oder ausgewählte Interessen, die Ihr Engagement und Ihre Motivation für die Tätigkeiten weiter untermauern. Doch es gilt darauf zu achten, dass zusätzliche Angaben dieser Art nur gemacht werden sollten, wenn sie für Ihren potenziellen Arbeitgeber oder Personaler wirklich von Relevanz sind.
Welche Angaben dürfen in Ihrem Lebenslauf auf keinen Fall fehlen?
Auf keinen Fallen dürfen allen voran Ihre Kontaktdaten, Ihr Bildungsweg, eine detaillierte Beschreibung Ihrer Berufserfahrung sowie alle Ihre relevanten berufsbezogenen Kenntnisse, die für Ihren potenziellen zukünftigen Arbeitgeber oder Personaler von Relevanz sein können. Darüber hinaus ist es wichtig, darauf zu achten, keine Lücken innerhalb des Dokuments zu hinterlassen. Gemeint sind damit Lücken im Rahmen der Zeitgaben und der Chronologie Ihrer verschiedenen Berufs-, Schul- oder Ausbildungsstationen. Kontrollieren Sie abschließend immer, ob der chronologische Ablauf zusammenpasst und Sie keinen groben Fehler bei den Zeitgaben gemacht haben.
Design, Schriftart und Länge des Lebenslaufs
Wenngleich wir bereits zuvor auf verschiedene Designaspekte eingegangen sind, wollen wir genau diesen Aspekt des perfekten Lebenslaufentwurfs an dieser Stelle nochmals vertiefen. Zwar stellt der Inhalt des Dokuments den wichtigsten Aspekt dar, allerdings ist auch das äußere Erscheinungsbild von großer Bedeutung. Je ordentlicher und besser strukturiert das Dokument bereits auf den ersten Blick erscheint, desto eher bekommt Ihr potenzieller Arbeitgeber das Gefühl, es mit einer zuverlässigen und auf Sorgfalt bedachten Person zu tun zu haben. Zwei Aspekte, die im Berufsleben und für viele Chefs von enormer Bedeutung sind.
Tipps für das Layout und die korrekte Formatierung Ihres Lebenslaufs
Dezentes und einheitliches Design
Das Design sollte einheitlich, schlicht und dezent gehalten werden. Das heißt konkret, dass Sie möglichst dezente Schriftfarben wählen sollten. Wählen Sie eine einheitliche Schriftart aus, die Sie lediglich in ihrer Schriftgröße anpassen, um Überschriften dadurch besser herauszustellen. Farbliche Akzente sind neben der klassischen schwarzen Farbe für 90 Prozent des Inhalts durchaus angebracht, ebenfalls um dadurch Überschriften besser zu markieren. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie dadurch das Dokument nicht farblich überladen. Weniger ist hier häufig mehr. Sie können sich dabei von Vorlagen inspirieren lassen.
Optimale Länge Ihres Dokuments
Wie lang das Dokument letzten Endes ausfällt, hängt insbesondere mit Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn zusammen und der Anzahl an Stationen, die Sie bisher durchlaufen haben. Grundsätzlich sollte der Lebenslaufentwurf eher kurzgehalten werden und häufig ist dafür bereits eine Seite völlig ausreichend. Bei Menschen mit viel Berufserfahrung kann die Länge sich jedoch auch auf bis zu zwei Seiten belaufen. Noch mehr Seiten sind nur in Ausnahmefällen angebracht, wie zum Beispiel im Rahmen von Bewerbungen auf führende Positionen oder in naturwissenschaftlichen oder medizinischen Branchen.
Druck- und Dateiformat
Abhängig davon, ob Sie Ihre Bewerbung online oder in physischer Form einreichen wollen, kann auch das Dateiformat des Dokuments eine entscheidende Rolle spielen. Dafür gilt es, auf das PDF-Dateiformat zu setzen, da dies bereits seit mehreren Jahren gängiger Standard ist. Hinsichtlich des Druckformats gilt es eine einseitige Bedruckung zu bevorzugen, da ein doppelseitiger Druck für den Leser verwirrend oder unübersichtlich wirken kann.
Absätze, Weißraum und Schriftart
Achten Sie darauf, das Dokument und den textuellen Inhalt möglichst klar voneinander zu trennen, allen voran durch die Verwendung von Absätzen und Weißraum. Absätze sind für die Lesbarkeit jedes Textdokuments von größer Bedeutung. Grundsätzlich sollten Absätze immer zwischen einzelnen Abschnitten eingebaut werden. Farbliche markierte Überschriften in einer leicht größeren Schriftart sorgen zusätzlich für eine bessere Lesbarkeit. Als Schriftart empfehlen sich professionelle und gut lesbare Fonts, wie in etwa Times New Roman, Arial oder Calibri.
Zusätzliche freiwillige Angaben im Lebenslauf
Neben all den bereits genannten wesentlichen Inhalten, die bei Ihrem Lebenslaufentwurf auf keinen Fall fehlen dürfen, bietet es sich im Rahmen von bestimmten Bewerbungen auch an, freiwillige Angaben zu machen. Dadurch können Sie Ihre Erfahrung und damit Eignung für die Stelle zusätzlich untermauern und Ihre fachspezifischen Kenntnisse zum Ausdruck bringen. Ehrenamtliche Tätigkeiten machen sich zum Beispiel gut in den meisten Lebenslaufentwürfen, insbesondere, wenn sie eine direkte oder indirekte Relevanz für die Tätigkeit des zukünftigen Berufs haben.
Auch nicht akademische Qualifikationen, wie in etwa Soft-Skill-Workshops und Auslandsaufenthalte, können in dem Dokument Platz finden, wenn sie, wie bereits erwähnt, für die Stelle relevant sind. Immer häufiger werden Lebensläufe auch mit ausgewählten Links zu Social-Media-Seiten versehen. Allerdings ist hierbei nicht die Rede von Ihrem privaten Facebook- oder Instagram-Account, sondern vielmehr von beruflichen Netzwerken wie in etwa LinkedIn.
5 No-Gos in Ihrem Lebenslauf
Nicht alles ist im Lebenslauf angebracht. Auf diese Angaben sollten Sie verzichten:
- Rechtschreib- und Grammatikfehler
- Religionszugehörigkeit, Familienstand und Staatsangehörigkeit
- Schlechte oder negative Erfahrungen mit früheren Arbeitgebern
- Irrelevante oder veraltete Informationen (unwichtige Nebenjobs, Grundschule, für die Stelle irrelevante Hobbys)
- ein unpassendes Bewerbungsfoto (Selfie, unruhiger Hintergrund, unangemessene Klamotten)
- Politische oder ideologische Überzeugungen
- Lücken innerhalb der Chronologie
Fazit
Das Schreiben eines optisch und inhaltlich ansprechenden Lebenslaufs muss nicht kompliziert sein, wenn man dabei einige Grundregeln beachtet. Die Frage „Was gehört in einen Lebenslauf?“ haben wir mit unserem kleinen Ratgeber beantwortet, jetzt liegt es an Ihnen, die hier erwähnten Tipps direkt anzuwenden. Erfolg oder Misserfolg einer Bewerbung hängen neben Ihrer tatsächlichen beruflichen Eignung nicht selten von der Qualität und dem Inhalt Ihrer Bewerbung ab. Qualität bedeutet in diesem Kontext Sorgfalt, gute Lesbarkeit, eine klar erkennbare Struktur und nicht zuletzt eben auch einen ansprechenden Lebenslauf, der frei von Lücken, Rechtschreib- und Grammatikfehlern und anderen groben Fehlern ist. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, erhöht sich dadurch ganz automatisch die Erfolgswahrscheinlichkeit Ihrer nächsten Bewerbung.
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