Keine Antwort auf Bewerbung – was Sie als Bewerber nun tun können
Der Bewerbungsprozess kann frustrierend sein. Und das aus mehreren Gründen. Möglicherweise haben Sie das Gefühl, dass es kaum offene Stellen auf dem Arbeitsmarkt gibt, die wirklich zu Ihnen passen.
Oder aber das Gegenteil ist der Fall, und Sie können sich gar nicht unter den vielen großartigen Angeboten entscheiden. Und wenn Sie Ihre Bewerbung verschickt haben, oder sogar bereits zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen waren, erhalten Sie unter Umständen keine Antwort auf Bewerbung.
Das kann nicht nur entmutigend auf Sie wirken – Sie fühlen sich in solchen Fällen wahrscheinlich auch zu wenig wertgeschätzt. Wie Sie sich am besten verhalten, wenn ein Arbeitgeber auch längere Zeit, nachdem Ihre Bewerbung bei ihm eingegangen sein muss, noch nichts von sich hat hören lassen, erfahren Sie hier.
Welcher Zeitrahmen ist normal?
Natürlich braucht jeder Arbeitgeber ein wenig Zeit, um eingehende Bewerbungen zu sichten. Das gilt für Initiativbewerbungen genauso wie für Bewerbungen, die auf Grund einer Stellenausschreibung an ihn gesendet wurden.
Deshalb bedeutet das Horror-Szenario Keine Antwort auf Bewerbung nicht sofort, dass Sie für den Arbeitgeber uninteressant sind. Geben Sie ihm ruhig vier bis sechs Wochen Zeit, um Ihre Unterlagen zu sichten und sich anschließend bei Ihnen zu melden. Sollten Sie dann immer noch nichts vom Arbeitgeber gehört haben lohnt es sich zunächst immer den Spam-Ordner Ihres Mailprogramms zu durchforsten.
Gelegentlich landen Antworten auf Bewerbungsschreiben hier. Ist dies nicht der Fall, können Sie nun überlegen, ob Sie sich aktiv beim potenziellen Arbeitgeber nach dem Stand Ihrer Bewerbung erkundigen möchten.
Nicht immer ist mangelndes Interesse der Grund für keine Antwort auf Bewerbung
Möglicherweise ist der Entscheidungsträger aus Krankheitsgründen nicht verfügbar. Oder der Arbeitgeber hat auf eine geschaltete Stellenanzeige unerwartet viele Bewerbungen erhalten und ist noch bei der Sichtung aller Unterlagen.
Manchmal verschiebt sich auch das Anfangsdatum eines neu zu besetzenden Stellenprofils und damit der komplette Bewerbungsprozess. Vielleicht liegt Ihre Bewerbung auch in der Kategorie Zweite Wahl. Das sind Bewerber, die nicht zu 100 Prozent auf das Stellenprofil passen, aber doch interessante Fähigkeiten zu bieten haben. Arbeitgeber sagen diesen Personen niemals direkt ab, sondern halten sie in der Hinterhand. Für den Fall, dass sich unter den Kandidaten der Ersten Wahl doch kein passender neuer Mitarbeiter findet.
Warum sollten Sie nachhaken?
Die zuvor genannten Gründe sind alle einleuchtend. Und sobald Sie sie kennen, wissen Sie auch, dass Sie grundsätzlich noch im Rennen um den gewünschten Arbeitsplatz sind. Deshalb kann es sich durchaus lohnen nachzuhaken.
Selbst, wenn Sie dann die Antwort erhalten, dass Sie nicht mehr um den erwünschten Arbeitsplatz konkurrieren, wissen Sie Bescheid und können sich auf andere Unternehmen und Arbeitsplätze konzentrieren.
Haken Sie jedoch besser nicht nach, bevor Sie nicht noch einmal geprüft haben, ob Sie auch alle verlangten Bewerbungsunterlagen korrekt eingereicht haben. Denn gelegentlich kommt es vor, dass sich Arbeitgeber nicht bei Ihnen melden, weil Sie zum Beispiel vergessen haben das Anschreiben oder wichtige Zeugnisse mitzuschicken. Er sieht dann keinen Grund dafür auf eine, aus seiner Sicht, schluderige Bewerbung zu antworten.
Wie Sie sich am besten nach dem Stand der Dinge erkundigen
Heißt es Keine Antwort auf Bewerbung, dann gibt es einige Grundregeln der Kommunikation, die Sie beim Nachhaken beachten sollten. Zunächst sollten Sie unbedingt einen freundlichen Ton anschlagen, auch wenn Ihr Frust vielleicht hoch ist.
Melden Sie sich außerdem nicht zu früh beim Arbeitgeber. Wenn Sie beispielsweise schon wenige Tage nach dem Versand Ihrer Bewerbung nach einem Zwischenstand fragen, kann Ihnen das als Aufdringlichkeit oder sogar als eine Handlung der Verzweiflung ausgelegt werden. Halten Sie außerdem den formalen Kommunikationsweg ein. Schreiben Sie zum Beispiel eine Mail an die Person, der Sie auch Ihre Bewerbung geschickt haben.
Alternativ können Sie auch in der Firma anrufen, wobei Sie hier bedenken sollten, dass ein Anruf den Gesprächspartner eventuell unvorbereitet trifft und er vielleicht auf Anhieb gar nicht sagen kann wie speziell Ihre Bewerbungsunterlagen auf den Stellenbesetzer gewirkt haben.
Geben Sie deshalb konkrete Informationen zur Stelle, auf die Sie sich beworben haben. Niemals sollten Sie über Social-Media-Kanäle nach dem Stand Ihrer Bewerbung fragen, denn das wirkt unseriös.
Keine Antwort nach Vorstellungsgespräch: und nun?
Noch schlimmer als keine Antwort auf Ihre Bewerbung ist keine Antwort nach Vorstellungsgespräch. Denn hier hat der Arbeitgeber bereits Interesse an Ihnen bekundet. Kommt dann längere Zeit keine Rückmeldung mehr von ihm ist dies problematisch.
Am besten fragen Sie deshalb bereits am Ende eines jeden Vorstellungsgespräches nach, wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können. In der Regel wird Ihnen ein ungefährer Termin genannt. Ist dieser verstrichen sollten Sie nachhaken.
Hier lohnt es sich durchaus zum Telefon zu greifen. Nennen Sie beim Anruf in der Firma Ihren Namen, die Stellenbeschreibung, auf die Sie sich beworben hatten und erwähnen Sie auch direkt, dass Sie bereits zum Vorstellungsgespräch beim potentiellen Arbeitgeber gewesen sind.
Fragen Sie freundlich nach, ob es Verzögerungen im Entscheidungsprozess um die Stellenbesetzung gibt. So setzen Sie den Arbeitgeber weder unter Druck, noch signalisieren Sie, dass Sie womöglich verärgert sein könnten, weil Sie bislang keine Antwort nach Vorstellungsgespräch erhalten haben.
Gibt es noch etwas zu beachten?
Man möchte es nicht hoffen, doch Sie tun tatsächlich gut daran darauf gefasst zu sein, dass manche Arbeitgeber auch auf Nachfragen nicht reagieren und Ihnen keine Auskunft zum Stand Ihrer Bewerbung geben.
Sie können nun noch einmal den Weg der Ansprache ändern. Haben Sie im ersten Versuch eine Mail geschrieben, dann rufen Sie nun noch einmal in der Firma an, und umgekehrt. Erhalten Sie dann trotzdem keine Rückmeldung: Bleiben Sie am besten ruhig und überlegen Sie sich, ob eine Firma, die so mit Bewerbern umgeht, wirklich ein guter Arbeitgeber für Sie wäre.
Am Ende ist es für Sie als Bewerber wichtig, dass Sie Ihr Gesicht wahren und das Verhalten des Arbeitgebers nicht auf sich und ihre beruflichen Fähigkeiten beziehen. Schlechter Stil auf der anderen Seite hat schließlich nichts mit Ihnen als Person zu tun.
Außerdem sollten Sie sich nicht entmutigen lassen und dennoch weiter gut ausgearbeitete Bewerbungsunterlagen bei Unternehmen einreichen, für die Sie gerne arbeiten möchten.