So erklären Sie Ihre Arbeitslosigkeit im Lebenslauf
Arbeitslosigkeit hat die verschiedensten Gründe, die in vielen Fällen gerechtfertigt sind. Doch viele Bewerberinnen und Bewerber wissen nicht, wie mit Lücken im Lebenslauf umzugehen ist. Spätestens beim Bewerbungsgespräch gilt es diese gekonnt zu erklären, denn diese Phasen der Arbeitslosigkeit werfen beim Arbeitgeber meist Fragen auf. Viele entscheiden sich deshalb dafür, sie in der Bewerbung wegzulassen. Doch ist dies überhaupt erlaubt und sind Bewerberinnen und Bewerber dazu verpflichtet, ihre Arbeitslosigkeit im Lebenslauf anzugeben?
Langzeitarbeitslosigkeit und mehrmalige Arbeitslosigkeit
Wenn die Arbeitslosigkeit eine kurze Zeitspanne, also einen Zeitraum von bis zu drei Monaten betrifft, kann diese Zeit im Lebenslauf tatsächlich ausgelassen werden. Solch kurze Zeiträume der Arbeitslosigkeit werden nicht als Lücken angesehen und müssen in der Bewerbung nicht erwähnt werden. Arbeitnehmer, welche länger als drei Monate arbeitssuchend sind, gelten also als Langzeitarbeitslose. Diese sollten Ihre Arbeitslosigkeit im Lebenslauf mit der richtigen Formulierung erwähnen.
Doch auch in Bezug auf die Häufigkeit der Arbeitslosigkeit gibt es Fragen. Was passiert, wenn der Bewerber zwar nur während kurzer Zeiträume, aber dafür mehrmals arbeitslos war? Wenn der Bewerber ein bis zweimal arbeitslos war und sich diese Phasen auf über zehn Jahre Gesamtberufstätigkeit verteilen, muss er diese Lücken im Lebenslauf nicht gesondert anführen. Insbesondere, wenn der Lebenslauf ausführlich und lang ist, gibt es nichts zu befürchten. Falls die Arbeitslosigkeit jedoch länger als drei Monate dauert, oder der Bewerber häufiger arbeitslos war, muss der Arbeitssuchende beim Verfassen seines Lebenslaufs ehrlich sein. Außerdem macht es Sinn, die jeweiligen Phasen zu erklären. Meist gibt es Gründe, die die Arbeitslosigkeit rechtfertigen, wie beispielsweise ein massiver Personalabbau nach einer Betriebsübernahme oder eine Insolvenz des Arbeitgebers. Mithilfe der richtigen Argumente entsteht kein schlechter Eindruck beim Arbeitgeber.
Formulierungen, um Arbeitslosigkeit im Lebenslauf zu umschreiben
Meistens gibt es legitime Gründe, die Lücken in der Bewerbung rechtfertigen. Wenn Sie beim Verfassen des Lebenslaufs auf die richtige Formulierung achten, müssen Sie keine Angst vor negativen Konsequenzen haben. Die folgenden Formulierungen helfen Ihnen dabei, Ihre Lücken im Lebenslauf logisch und nachvollziehbar zu begründen.
Ehrenamtliche Tätigkeiten, Kurse und Fortbildungsmaßnahmen
Ihre Sympathiepunkte steigen, wenn der Eindruck vermittelt wird, dass Sie während Ihrer Arbeitslosigkeit engagiert und wissenshungrig waren. Bleiben Sie im Lebenslauf allerdings stets bei der Wahrheit und schmücken Sie sich nicht mit fremden Federn. Arbeitssuchende, die während ihrer Arbeitslosigkeit ehrenamtlichen Tätigkeiten nachgegangen sind, haben tatsächlich bessere Chancen auf den Job.
„Arbeitslos“ im Lebenslauf durch „Neuorientierung“ ersetzen
Die folgenden Ausdrücke für Ihre Bewerbung vermitteln dem Arbeitgeber, dass Sie während Ihrer Arbeitslosigkeit motiviert waren und nicht auf der faulen Haut gelegen sind. Falls der Personaler Fragen zum Thema Neuorientierung stellt, sollten Sie jedoch eine richtige Antwort parat haben.
Wohnortswechsel, Elternzeit oder Sabbatical
Auch diese Begriffe helfen Arbeitssuchende dabei, die Arbeitslosigkeit zu begründen, allerdings nur, wenn Sie nicht unverhältnismäßig lange arbeitslos waren. Erwecken Sie in Ihrem Lebenslauf den Eindruck, dass Sie die Zeit sinnvoll genutzt haben.
Psychische oder körperliche Beschwerden
Krankheiten jeglicher Art sind kein Grund, sich schämen zu müssen. Arbeitssuchende mit psychischen oder körperlichen Beschwerden können in ihrer Bewerbung und im Lebenslauf damit offen umgehen, allerdings sind Sie nicht dazu verpflichtet, dem Arbeitgeber die genaue Ursache für Ihre Arbeitslosigkeit zu verraten. Insbesondere, wenn Sie nicht ausschließen können, dass die Krankheiten wiederkehren. In diesem Fall sollten Sie sich genau überlegen, ob der Vorgesetzten darüber Bescheid wissen muss, und vor allem ob dies im Lebenslauf formuliert werden sollte.
Arbeitslosigkeit ist selbst verschuldet
Arbeitssuchende, die nicht gekündigt wurden, sondern gekündigt haben, können Begriffe wie „aktive Arbeitssuche“ oder „berufliche Neuorientierung“ in der Bewerbung nutzen. Machen Sie dem Arbeitgeber klar, dass Sie während dieser Zeit nicht untätig waren und ergänzen Sie Ihren Lebenslauf mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Maßnahmen zur Neuorientierung werden vom potenziellen Arbeitgeber in der Regel stets als positiv angesehen und erhöhen Ihre Chance auf die zukünftige Stelle.
Häufige Arbeitslosigkeit erklären
Häufige Arbeitslosigkeit kann Fragen beim Personaler aufwerfen. Auch wenn Sie diese Lücken bei der Bewerbung ausreichend erklärt haben, kann es beim Bewerbungsgespräch immer noch zu Fragen kommen. Wichtig ist allerdings, dass Sie die passenden Antworten parat haben. Wie auch bei der Formulierung des Lebenslaufs kommt es beim Bewerbungsgespräch auf treffsichere Argumente an. Überlegen Sie sich im besten Fall schon im Vorhinein, wie Sie auf prekäre Fragen antworten und lernen Sie, selbstbewusst und souverän zu kontern.
Die richtige Einstellung
Lücken in Ihrem Lebenslauf sind vorerst kein Grund zur Sorge. Es kommt bei der Bewerbung vielmehr darauf an, wie Sie die Zeit während der Arbeitslosigkeit genutzt haben. Arbeitssuchende tendierten oftmals dazu, den Kopf in den Sand zu stecken, doch diese Methode wird Sie im Arbeitsleben nicht weiterbringen. Nutzen Sie die Zeit für Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Falls Sie mit Ihrem aktuellen Tätigkeitsbereich nicht zufrieden sind, sollten Sie über eine Neuorientierung nachdenken. Fortbildungs- und Neuorientierungsmaßnahmen hinterlassen einen guten Eindruck beim Arbeitgeber.
Schlagfertigkeit an den Tag legen
Viele Arbeitnehmer sind mit ihrem aktuellen Arbeitsverhältnis nicht zufrieden und entscheiden sich deswegen für eine Kündigung. Bis der passende Job gefunden ist, kann es also eine Zeit dauern. Währenddessen sind Arbeitssuchende auf sich allein gestellt und müssen sich im Dschungel von Stellenangeboten zurechtfinden. Wenn der Personaler Sie zu Ihrer häufigen Arbeitslosigkeit im Lebenslauf befragt, könnten folgende Gründe dafür ausschlaggebend sein:
- Unverhältnismäßige Bezahlung
- Zu überqualifiziert
- Wunsch zur Weiterbildung
- Kündigung aus gesundheitlichen Gründen
- Unverhältnismäßige Bezahlung
- Sammlung von Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen
Einen Weg aus der Langzeitarbeitslosigkeit finden
Arbeitslosigkeit kann jeden Menschen treffen und je länger diese andauert, desto belastender kann die Situation für Betroffene werden. Allerdings wissen viele Arbeitssuchende nicht, was Langzeitarbeitslosigkeit von zeitweiliger Arbeitslosigkeit unterscheidet. Als langzeitarbeitslos gelten Sie, wenn Sie zwölf Monate oder länger keinem Beruf nachgehen. Die Gründe für Langzeitarbeitslosigkeit sind vielfältig. Viele Betroffene besitzen keine Ausbildung oder sind nicht mehr auf dem neuesten Stand, was die praktische Ausführung des Berufes angeht. Doch auch Krankheiten physischer oder psychischer Natur können der Grund für die Arbeitslosigkeit sein. Wie für so viele Probleme gibt es auch für diese Umstände einige Lösungsansätze:
Maßnahmen zur Berufseingliederung und Weiterbildung
Betroffene können beispielsweise unterschiedliche Maßnahmen zur Weiterbildung und Berufseingliederung nutzen. Diese Maßnahmen werden von Jobcentern oder der Arbeitsagenturen angeboten und können bei Bedarf genutzt werden. Falls Sie im Laufe Ihrer Arbeitslosigkeit eine Hemmschwelle gegenüber Bewerbungsgesprächen aufgebaut haben, kann diese im Zuge von Einzel- und Gruppensitzungen abgebaut werden. Langzeitarbeitslose lernen, mit der Hilfe von Fragen des Gegenübers umzugehen und gekonnt darauf zu antworten. Die Maßnahmen zur Berufseingliederung und Weiterbildung werden vom zukünftigen Arbeitgeber im Lebenslauf als aktive und positive Handlungen gesehen, ihr Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wird sicherlich gewürdigt.
Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt
Auch bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt sind die Experten gerne behilflich. Nutzen Sie deshalb Angebote von Jobcentern und Fortbildungsinstituten. Falls Sie mit Ihrem aktuellen Tätigkeitsbereich nicht zufrieden sind, gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Neuorientierung. Die folgenden Maßnahmen stehen Ihnen zur Verfügung:
- Berufliche Weiterbildung: Langzeitarbeitslose sind meist nicht mehr am Puls der Zeit, haben einige Bildungsdefizite und müssen sich auf den neuesten Stand bringen. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, an Kursen teilzunehmen, im Zuge derer Sie Berufstechniken erlernen oder vertiefen können. So wird der Wiedereinstieg für Sie vereinfacht. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Ängste vor dem Bewerbungsgespräch zu überwinden.
- Berufliche Eingliederung: Im Zuge eines Bewerbungstrainings lernen Sie mit herausfordernden Situationen umzugehen und die richtigen Antworten auf brisante Fragen parat zu haben. Der Unterricht findet entweder in Einzel- oder Gruppensitzungen statt. Während der Sitzungen spielen Sie unterschiedliche Szenarien durch und erlangen umfassendes Wissen über Bewerbungsgespräche. Zudem erfahren Sie, wie Sie einen ausdrucksstarken Lebenslauf formulieren.
Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung
Falls Sie körperlich oder psychisch beeinträchtigt sind, können Sie unterschiedliche Förderungen in Anspruch nehmen. Bei der Einstellung von behinderten oder schwerbehinderten Arbeitnehmern, können Zuschüsse von bis zu 70 Prozent gewährt werden. Auch spezielle Rehamaßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung werden oftmals gefördert.
Maßnahmen während der Erwerbstätigkeit
Wenn ein Arbeitnehmer eine langzeitarbeitslose Person beschäftigt, kann er unterschiedliche Förderungen in Anspruch nehmen. Auf diese Weise sollen Hemmungen des Arbeitgebers, Langzeitarbeitslose anzustellen, überwunden werden. Falls Sie selbst von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind, können Sie Ihren potenziellen Arbeitgeber über diese Maßnahmen informieren.