Arbeitszeugnis selber schreiben: Darauf müssen Sie achten
Wenn Sie als Arbeitnehmer aus einem Unternehmen ausscheiden, haben Sie das Recht, ein Arbeitszeugnis von Ihrem Arbeitgeber zu verlangen. Dieses Dokument dient nicht nur als Zeugnis über die Tätigkeiten, mit denen Sie in Ihrem Arbeitsverhältnis vertraut waren, es kann Ihnen auch aufzeigen, wo Sie sich in Zukunft noch verbessern können.
Ein Arbeitszeugnis muss ein Personaler oder Unternehmer nur auf Aufforderung seines Arbeitnehmers ausstellen. Es gibt keine gemeingültige Vorschrift, die besagt, dass der Arbeitgeber dieses Dokument regelmäßig ausstellen muss. Verlangen Sie als Arbeitnehmer jedoch danach, ist Ihr Vorgesetzter verpflichtet, dieses auszustellen. Häufig bietet der Chef seinem Mitarbeiter dann an, das Arbeitszeugnis selber zu schreiben. Doch darf man das überhaupt, welche Formulierungen soll man verwenden und welchen Vorteil hat es, das Arbeitszeugnis selber zu schreiben?
Dürfen Sie als Mitarbeiter Ihr Arbeitszeugnis selber schreiben?
Wer den Arbeitgeber nach einem Zeugnis fragt, zum Beispiel, weil man sich neu orientieren möchte und das Dokument für die Bewerbung braucht oder aber, weil man einfach mal schauen will, wie die eigene Arbeit bewertet wird, der wird häufig mit der Bitte konfrontiert, das Arbeitszeugnis selber zu schreiben. Dies hat meist nichts damit zu tun, dass der Personaler sich dafür keine Zeit nehmen möchte oder der Chef seinen Mitarbeiter auflaufen lassen will. Es ist im Gegenteil ein echter Vertrauensbeweis. Häufig wird dieses Dokument auch als Muster genutzt, und dann von dem Vorgesetzten leicht abgeändert.
Bittet ein Vorgesetzter Sie als Angestellten, das Dokument selbst zu formulieren, will er sich einen Überblick machen, wie Sie sich und Ihre Tätigkeiten im Unternehmen sehen. Letztendlich dürfen Sie als Arbeitnehmer ein Schriftstück formulieren, die gültige Fassung wird jedoch vom Vorgesetzten geschrieben und ist auch nur mit dessen Unterschrift gültig. Viele Personaler vertrauen ihren Mitarbeitern die Aufgabe, das Arbeitszeugnis selber zu schreiben, an, um diese persönliche Beurteilung als Muster für das endgültige Zeugnis zu nutzen. Sie als Arbeitnehmer schreiben das Dokument selber und haben die Möglichkeit, die Richtung des Schriftstückes zu bestimmen, um so die wichtigsten Leistungen und Fähigkeiten zu verdeutlichen.
Welche Vorteile hat es, wenn man das Arbeitszeugnis selber schreiben soll?
Bittet Ihr Vorgesetzter Sie als Mitarbeiter, das Arbeitszeugnis selber zu schreiben, müssen Sie die Möglichkeit nutzen, Ihre Talente aufzuzeigen. Natürlich sollten Sie sich im Arbeitszeugnis nicht nur mit Lob überschütten, es gilt, sich auch kritisch zu betrachten und die eigenen Leistungen zu reflektieren. Besonders wenn es sich bei dem Dokument um ein Zwischenzeugnis handelt, kann das Schriftstück auch nützlich bei Vertragsverhandlungen sein. Zum Beispiel, wenn es darum geht, eine neue Aufgabe im Unternehmen zu übernehmen. Ein Arbeitszeugnis kann also auch dienlich sein, wenn es um die Karriere geht.
Doch mit dem Dokument können Sie auch zukünftigen Vorgesetzten zeigen, welche Tätigkeiten wichtig für Sie als Bewerber sind. Wer das Arbeitszeugnis seinen Bewerbungen zufügen möchte, sollte bei den Formulierungen also genau darauf achten, die Dinge zu formulieren, die man auch in der zukünftigen Karriere umsetzen möchte. Dies haben die aktuellen Arbeitgeber nicht immer direkt vor Augen, weshalb es eine große Chance sein kann, das Arbeitszeugnis selber schreiben zu dürfen, um spätere Erfolge in die Wege leiten zu können.
Was gehört in ein Arbeitszeugnis?
Zunächst dürfen im Zeugnis wichtige persönliche und berufliche Informationen nicht fehlen: Ihr Name, Ihre Position im Unternehmen und der Zeitraum, in dem Sie im Unternehmen tätig waren. Ebenfalls soll eine Darstellung der Aufgaben im Unternehmen im ersten Teil des Dokuments zu finden sein.
Ferner soll das Arbeitszeugnis auch die eigenen Leistungen, Fähigkeiten und Erfolge aufzeigen. Wer das Zeugnis selbst schreiben darf, sollte jedoch nicht nur Formulierungen verwenden, die ausschließlich positiv sind. Es zeigt auch eine gewisse Stärke, wenn man kleine Kritikpunkte als Möglichkeit zur Weiterentwicklung formuliert. Schreiben Sie ein Arbeitszeugnis über sich selbst, dürfen Sie auch einige Punkte des Sozialverhaltens formulieren, die im Zusammenhang mit Kollegen in Projektarbeiten oder Teamwork stehen.
Sie können im Arbeitszeugnis zum einen Formulierungen wählen, die die bisherige Karriere beleuchten, aber auch Formulierungen nutzen, die zukünftige Erfolge in Aussicht stellen. Es ist sinnvoll, diese Chance zu nutzen, um ein möglichst gutes Arbeitszeugnis für sich zu erstellen.
Was darf in einem Arbeitszeugnis stehen und was nicht?
Wichtig ist, dass alle benötigten Fakten in dem Dokument zu finden sind. So gehören Ihre persönlichen Angaben und Ihr beruflicher Werdegang samt Position und Dauer des Arbeitsverhältnisses unbedingt in ein solches Schriftstück.
Im nächsten Schritt werden die Aufgaben formuliert, die Sie als Mitarbeiter in Ihrer Tätigkeit übernommen haben. Hier soll auch der Arbeitgeber seine Zufriedenheit mit Ihrer Leistung darstellen. Es ist wichtig, hier genau auf bestimmte Formulierungen zu achten. Es gibt einige Phrasen und Formulierungen, die für den ungeübten Leser positiv erscheinen, bei erfahrenen Chefs oder Personalern aber auffallen, da sie nicht so positiv gemeint sind, wie sie verfasst wurden. Wer also mit der Aufgabe betraut wird, das eigene Arbeitszeugnis zu schreiben, sollte sich unbedingt zunächst mit gängigen Formulierungen von Arbeitszeugnissen verfassen, um keinen Fauxpas zu leisten.
Wird das Zeugnis überreicht, weil Sie aus dem Unternehmen ausscheiden, gehört noch eine Dankesformel, Zukunftswünsche und das Bedauern des Arbeitgebers über Ihren Abgang. Ebenfalls gehört auch eine Formulierung in das Zeugnis, in dem der Grund für das Ausscheiden aus dem Unternehmen dargestellt wird. Auch wenn Sie selbst das Zeugnis formulieren sollen, muss das Dokument dennoch zwingend von einem Vorgesetzten unterschrieben sein.
Vorsicht bei Formulierungen!
Wenn Arbeitszeugnisse bei Bewerbungen vorgelegt werden, achten Personaler vor allem auf zwei Bereiche in den Schriftstücken. Zum einen spielt die bisherige Tätigkeit eine große Rolle für eine eventuelle Einstellung in einem neuen Unternehmen. Als zweites Merkmal achten die Leser der Arbeitsdokumente auf Formulierungen zur Zufriedenheit. Es fällt zum Beispiel sofort auf, wenn ein Arbeitszeugnis nur Erfolge aufweist, der Arbeitnehmer aber gekündigt wurde. Wird der Arbeitnehmer nur gelobt, muss das Unternehmen aber dennoch verlassen, erscheint das Dokument wenig glaubwürdig.
Es sind die Feinheiten und kleinen Formulierungen, die die Qualität eines guten Arbeitszeugnisses ausmachen. Sinnvoll ist es, sich online über gängige Formulierungen zu informieren und Fehler bei der Ausarbeitung des Arbeitszeugnisses zu vermeiden.
Fazit
Wenn Sie gebeten werden, Ihr Arbeitszeugnis selbst zu schreiben, sollten Sie diese vertrauensvolle Aufgabe als einzigartige Chance nutzen. Sie können das Dokument so formulieren, dass es auf Ihre individuelle Karriereplanung zugeschnitten ist. Haben Sie das perfekte Arbeitszeugnis, können Sie anfangen, sich über uns zu bewerben. Unsere Jobbörse jobs.aachener-zeitung.de hilft Ihnen, Ihren Traumjob in der Region Aachen-Düren-Heinsberg zu finden.