Praktikum in Corona-Zeiten: Ist das möglich?
Nach der Schule oder dem Studium fragen sich viele, was sie eigentlich genau beruflich machen möchten. Hier können Praktika helfen. Sie erhalten einen kleinen beruflichen Einblick in die jeweilige Branche und können sich besser orientieren. Praktika helfen dabei, herauszufinden, welches Berufsfeld Ihnen liegt. Außerdem zeigen Sie potenziellen Arbeitgeber, dass Sie sich Gedanken über Ihre Zukunft machen, erste berufliche Erfahrungen mitbringen und engagiert sind. Doch wie sieht es in der aktuellen Lage mit der Corona Pandemie aus? Ist es überhaupt möglich, ein Praktikum zu absolvieren? Im Folgenden wird näher beschrieben, was für Praktikantinnen und Praktikanten in der aktuellen Corona Pandemie für den Berufseinstieg wichtig ist. Außerdem gibt es wertvolle Tipps für die Suche nach Praktikumsplätzen.
Pflicht-Praktikum in der Schule oder im Studium
Am Anfang der Pandemie sind die Angebote für Praktikumsplätze deutlich zurück gegangen. Allerdings haben sich die Zahlen ab Sommer 2020 wieder normalisiert. Viele Schülerpraktika werden in der aktuellen Zeit verschoben oder fallen ganz aus. Hier sollten Sie sich Informationen über Ihr Bundesland einholen, da jedes Bundesland andere Regelungen getroffen hat. Praktika sind möglich, wenn sowohl Schulen und der jeweilige Betrieb mit dem Praktikum einverstanden sind. Viele Betriebe versuchen daher auch digitale Angebote für das Home Office zu machen. Allerdings ist es schwierig, Praktikanten und Praktikantinnen praktische Arbeitsabläufe im Home Office zu zeigen und umfangreiche Einblicke zu bieten.
In vielen Studiengängen sind Pflichtpraktika vorgeschrieben. Durch die Pandemie werden diese Praxissemester jedoch verschoben oder finden nicht statt. Aus diesem Grund verlaufen auch die meisten Studiengänge anders, als vorher erwartet. Viele Praxissemester werden aber in ein späteres Semester verschoben, wodurch der Ablauf umstrukturiert wird.
Praktika im Home Office
In der Pandemie finden Praktika vermehrt online und im Home-Office statt. Hier stehen Sie als Praktikantin oder Praktikant jedoch auch vor verschiedenen Herausforderungen. Sie kennen die Arbeitsabläufe nicht und an einem neuen Arbeitsplatz ist man am Anfang immer etwas unsicher. Außerdem ist es schwierig, eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter zu einem Problem zu fragen. Aus diesem Grund sollten Sie mit Ihrer Kollegschaft telefonieren, chatten oder per E-Mail kommunizieren. Fragen und Feedback sind auch für Praktika im Home-Office enorm wichtig. Sie sollten sich außerdem erkundigen, welche Fristen Sie einhalten und welche Tätigkeiten erfüllt werden müssen. In manchen Fällen können Sie auch für kurze Zeit im Büro anwesend sein. Diese Zeit sollten Sie nutzen und sich einen Eindruck von der Firma zu machen.
Digitale und technische Kompetenzen und Fähigkeiten sind durch die Corona Pandemie besonders wichtig und gefragt. Sie sollten sich mit Kommunikations-Software, wie „Teams“, „Discord“, “Jitsi Meet“ oder „Zoom“, beschäftigen. Software für die gemeinsame Bearbeitung von Informationen und Daten sind ebenfalls enorm wichtig.
Ich finde keinen Praktikumsplatz, was nun?
Sie sollten bedenken, dass Praktika Ihnen bei der Bewerbung helfen können, Sie Ihren Lebenslauf aber trotzdem spannend und interessant gestalten können. Eigenständige Tätigkeiten und Engagement sowie ehrenamtliche Tätigkeiten sind auch Möglichkeiten, sich neue Kompetenzen und zusätzliches Wissen anzueignen. Auch so können Sie sich für eine Firma interessant machen.
Eine weitere Alternative bieten Ihnen die sozialen Netzwerke oder Karrierenetzwerke wie LinkedIn oder Xing. Hier können Sie Personen anschreiben, die in Ihrem Traumberuf bereits arbeiten. Stellen Sie Ihnen Fragen und erkundigen Sie sich nach wichtigen Fakten, die Sie für Ihren Berufseinstieg zu einem späteren Zeitpunkt nutzen können. Es ist wichtig, auch in diesen Zeiten, in denen Sie keinen Platz finden, am Ball zu bleiben. Informieren Sie sich auf den jeweiligen Websites der Unternehmen oder Betriebe und suchen Sie weiter. Auf medienhaus-stellenanzeigen.de gibt es trotz Corona viele Angebote für offene Praktikumsplätze. Irgendwann wird der Aufwand, den Sie betreiben, auch belohnt werden.
Tipps für die Suche nach einem Praktikumsplatz in der Corona Pandemie
Auch wenn es durch die Pandemie schwieriger geworden ist, einen Praktikumsplatz zu finden, sind Praktika für Ihren Berufseinstieg und die Orientierung enorm wichtig. In einem Praktikum können Sie erfahrenen Angestellten bei der Arbeit zusehen und wichtige Erfahrungen sammeln. Trotz der Pandemie haben Sie aber Möglichkeiten, mehrere Berufsfelder kennenzulernen. Im Folgenden werden ein paar Tipps und Fakten über die Suche nach einem Praktikumsplatz in der Pandemie erläutert:
1. Ziehen Sie auch andere Berufsfelder in Betracht
Durch Praktika erhalten Sie einen Einblick in das jeweilige Berufsfeld. Sie können wegen der Pandemie möglicherweise nicht in Ihrer Lieblings-Branche einen Praktikumsplatz finden. Schauen Sie sich daher alternative Berufsfelder an und lernen Sie neue Bereiche und Branchen kennen, die Sie vorher noch gar nicht in Betracht gezogen haben.
Beispiel Medizin: Sie interessieren sich für Allgemeinmedizin und suchen in diesem Bereich einen Praktikumsplatz? Durch die Pandemie sind die Kliniken und Krankenhäuser komplett überlastet. Krankenhäuser und Kliniken haben keine Zeit, Praktikanten und Praktikantinnen einzustellen. Versuchen Sie es in den Facharztpraxen, dort ist die Situation etwas entspannter. Bei Fachärzten und Fachärztinnen werden Sie eher einen Praktikumsplatz finden.
2. Praktika bei kleinen und mittelständischen Unternehmen
Großkonzerne lassen den Großteil der Beschäftigten im Home Office arbeiten. In kleinen und mittelständischen Firmen arbeiten die Angestellten wegen der geringen Mitarbeiterzahl noch in der Firma. Deshalb sollten Sie Ihre Suche nach einem Praktikumsplatz auf kleinere Betriebe beschränken. Hier können Sie als Praktikantin oder Praktikant im Büro, in der Produktion oder im Vertrieb arbeiten. In kleineren und mittelständischen Betrieben ist der Kontakt innerhalb der Belegschaft auch persönlicher. Sollten Sie zum Team passen, können Sie sich später auf eine feste Stelle bewerben.
3. Handwerk in Betracht ziehen
Das Handwerk bietet trotz der Pandemie viele Praktikumsplätze für Interessierte an. Durch den technologischen Fortschritt werden auch handwerkliche Berufe anspruchsvoller und technischer. So gibt es verschiedene Bereiche, in denen Sie ein Praktikum absolvieren können. Vielleicht wollen Sie dort sogar eine Ausbildung beginnen? Nach einer Ausbildung können Sie sich zum Meister oder zur Meisterin weiterbilden und sich sogar selbstständig machen.
4. Digitale und virtuelle Berufsorientierung und Praktika
Durch die Corona Pandemie schreitet die Digitalisierung noch schneller voran. Auch Praktika finden vermehrt digital statt. Viele Unternehmen und Firmen aus der Automobilbranche bieten Interessierten an, sich digital einen Eindruck vom Berufsleben zu machen. Praktikanten und Praktikantinnen können dann auf verschiedene digitale Angebote zugreifen, z. B. einen virtuellen Betriebsrundgang, eine digitale Präsentation der möglichen Ausbildungen im Betrieb oder VR-Angebote (Virtual Reality). Selbst auf der Website der Bundesagentur für Arbeit finden Sie umfangreiche Online-Angebote über Praktika und Ausbildungen.