Copyright © demaerre

Zeitalter der Digitalisierung: E-Learning Weiterbildung

Gründe für eine berufliche Weiterbildung gibt es viele. Manche fühlen sich im Arbeitsalltag über- oder unterfordert, und möchten sich deshalb verändern. Andere wollen gerne ihren Horizont erweitern. Gerade, wenn Sie zu denjenigen gehören, die sich im Bewerbungsprozess befinden, kann eine gezielte E-Learning Weiterbildung Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zudem verbessern. E-Learning Weiterbildung deshalb, weil sie Ihnen eine Menge Vorteile bietet. Welche das sind, und welche Weiterbildungsmöglichkeiten Sie digital haben, erfahren Sie hier.

Weiterbildung E-Learning: was braucht man dafür eigentlich?

Digital basierte Weiterbildungsformate können mit unterschiedlichen Endgeräten absolviert werden. Am besten eignet sich meist ein Laptop oder PC. Einfach deshalb, weil Sie hier einen größeren Bildschirm haben. Mit dem Tablet oder Smartphone können Sie aber auch manche Angebote nutzen. Neben dem Endgerät benötigen Sie natürlich einen leistungsstarken Internet-Zugang und eine für Sie passende Arbeitsumgebung. Wo genau Sie diese finden, entscheiden Sie selbst. Der größte Vorteil an E-Learning: Sie sind damit ortsunabhängig und können zu Hause, im Hotel, im Café oder sogar im Park arbeiten, wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.

Wo liegen die Unterschiede bei der E-Learning Weiterbildung?

Im Rahmen der digitalen Weiterbildung gibt es unterschiedliche Formate des E-Learnings. So gibt es Konzepte, die nur mit Live-Unterricht arbeiten, und als komplette Fernlehrgänge ausgelegt sind. Sie werden Webinare genannt. Daneben existieren Mischformen aus Live-Unterricht und Selbststudium: das sind die Blended Learning Kurse. Dann gibt es noch reine Video-Lehrgänge, ohne persönlichen Austausch mit Dozenten: diese finden Sie unter dem Schlagwort Online-Videokurs.

Wie genau laufen die unterschiedlichen Kursformen ab?

  • Webinare im Live-Format sind ein wenig unflexibler als andere Formate. Hier haben Sie immer einen Dozenten und Kommilitonen, die mit Ihnen arbeiten. Der Unterricht findet live zu vorgegebenen Zeiten statt. Der Vorteil hier: Sie können dem Dozenten direkt Fragen stellen und es sind auch Gruppenarbeiten möglich, was den Austausch mit Ihren Kommilitonen fördert. Webinare sind oft im Vollzeitformat angelegt, weshalb sie selten berufsbegleitend belegt werden können.
  • Blended Learning Kurse setzen auf Ihre Eigeninitiative. In der Regel erhalten Sie Materialien zum Selbststudium und müssen, in vorgegebenen Zeitabschnitten, Aufgaben bearbeiten und danach oftmals an das Lehrinstitut zur Kontrolle senden. Die Materialien können Sie als Video oder als PDF erhalten. Ergänzt wird der Kurs durch Präsenzseminare, die digital ablaufen können. Sie können hier flexibel lernen und Aufgaben lösen und sind zeitlich nur durch die Pflichtveranstaltungen gebunden. Wenn Sie den Kurs berufsbegleitend absolvieren, können Sie dafür Urlaub oder Bildungsurlaub nehmen.
  • Online-Videokurse sind für Sie am flexibelsten in Ihren Alltag zu integrieren. Sie sehen sich bei diesem Format Video-Lerneinheiten an, wenn Sie Zeit dafür haben. Das kann für manche jedoch auch von Nachteil sein: Sie müssen in der Lage sein sich selbst zu motivieren, um die Einheiten abzuschließen. Auch ist es nicht bei allen Kursen möglich mit Dozenten und Kommilitonen in Austausch zu treten. Nur manchmal werden eventuelle Fragen der Teilnehmer per Mail durch das Lehrinstitut beantwortet, oder es gibt Austausch-Foren, die Sie nutzen können.

Welche Anbieter für E-Learning Weiterbildung gibt es?

Allgemein gilt: nahezu alle Weiterbildungsanbieter, die einstmals ausschließlich Weiterbildungen im Präsenzunterricht angeboten haben, haben die Vorteile der Digitalisierung erkannt, und bieten nun auch E-Learning an. Darunter fallen zum Beispiel die IHK und HWK. Reine Webinare sind hier jedoch selten. Beide bieten in der Regel Blended Learning Kurse an. Daneben steht eine Menge privater Anbieter, die auf digitale Weiterbildung spezialisiert sind. Beispielsweise WBS Training und Comcave bieten sowohl Blended Learning Kurse als auch Webinare an. Online-Videokurse finden Sie zum Beispiel bei der ZEIT-Akademie oder goodhabitz. Daneben gibt es zahlreiche weitere Anbieter.

Ihre E-Learning Weiterbildung auswählen

Um das richtige Format der E-Learning Weiterbildung für sich auswählen zu können, sollten Sie sich zunächst Gedanken über ihr Weiterbildungs-Ziel machen. Denn all die genannten Anbieter – und natürlich auch die nicht genannten – bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Fortbildungen an. Sie können über eine digitale Umschulung einen komplett neuen Berufsweg einschlagen, IHK- und HWK-Zertifikate erwerben, Aufstiegs-Weiterbildungen absolvieren, oder einfach nur Ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und Business-Englisch lernen.

Die Dauer der möglichen Weiterbildung variiert stark, je nach Ihrem Ziel. Wenn Sie wissen, welches Ziel Sie haben, sollten Sie sich Gedanken darüber machen welcher Lerntyp Sie sind. Nicht jeder kann sich selbst dauerhaft motivieren, und entscheidet sich deshalb besser gegen reine Online-Videokurse. Für andere aber ist der hohe Grad an Selbstbestimmtheit, der damit einhergeht, genau das Richtige. Manche gehen beim Lernen in einem Klassenverband völlig auf. Andere fühlen sich davon behindert. Überlegen Sie also genau, ob ein Webinar Sie Ihrem Ziel näherbringen wird, oder ob es doch lieber ein Blended Learning Kurs sein soll.

Zuletzt spielen auch finanzielle Aspekte eine Rolle. Je nach Dauer der Fortbildung, und dem Aufwand für den Anbieter – auch bezüglich der von Ihnen gewählten Lernform – können sich die Kosten für eine digitale Weiterbildung stark unterscheiden. So sind Online-Videokurse oft die günstigste Alternative, da der Aufwand für den Anbieter am geringsten ist. Prüfen Sie vorab auch, ob Sie am Ende Ihrer Weiterbildung ein anerkanntes Zertifikat benötigen, oder haben möchten. Falls ja, sollten Sie nachfragen welcher Anbieter Ihnen ein solches ausstellen kann, und ob für eventuelle Prüfungen Zusatzkosten anfallen.

Die Finanzierung einer digitalen Weiterbildung

Viele Arbeitgeber unterstützen die Weiterbildungsvorhaben ihrer Mitarbeiter. Falls Sie aktuell in einem Arbeitsverhältnis stehen, sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber. Die Unterstützung kann finanzieller Natur, oder in Form von Bildungsurlaub sein. Manche Arbeitgeber bieten auch In-House Weiterbildungen an.

Ein weiterer Ansprechpartner ist die Agentur für Arbeit. Falls Sie arbeitslos, oder durch einen bald endenden Zeitvertrag von Arbeitslosigkeit bedroht sind, können Sie dort einen Bildungsgutschein zur Kostenübernahme erhalten. Allerdings müssen Ihre individuellen Voraussetzungen dafür stimmen. Am besten vereinbaren Sie ein persönliches Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit. Handelt es sich bei Ihrer angestrebten Fortbildung um eine Aufstiegsfortbildung, können Sie eventuell Aufstiegs-BAFÖG oder eine Bildungsprämie beantragen. Ansprechpartner hierfür können die IHK, HWK und Beratungsstellen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sein, die oftmals an die VHS angegliedert sind.