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Lohnen sich Zertifikate von Online-Kursen für die Bewerbung?

Trotz eines Fachkräftemangels muss man sich heute um einen attraktiven Job bemühen und als Kandidat aus dem Bewerberpool herausstechen. Eine Möglichkeit seine Kenntnisse und Fertigkeiten glaubhaft darstellen zu können, ist der Nachweis von Zertifikaten und Urkunden. Zusätzliche Qualifikationen im Lebenslauf werden in den Chefetagen gerne gesehen, zeugen sie doch von der Fachlichkeit und der ambitionierten Persönlichkeit des Bewerbers. Immer mehr Menschen lernen dabei online und erlangen so weitere Fähigkeiten. Inwiefern Online-Kurse und Weiterbildungen im Internet profitabel für den Bewerbungsprozess sein können, und auf welche Kriterien bei der Auswahl solcher Qualifikationsmaßnahmen geachtet werden sollte, dazu nachfolgend mehr.

Online-Kurse: Die Bedeutung von Zertifikaten im eigenen Lebenslauf

Wer in seinem Lebenslauf mit Zertifikaten und Urkunden glänzen kann, der unterstreicht seine zielstrebige Persönlichkeit. Zusatzqualifikationen heben einen Bewerber von der Masse ab. Dadurch können Sie sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Kandidaten verschaffen. Arbeitgeber schätzen Eigenengagement. Zusatzqualifikationen stehen für einen aktiven Bewerber, der ein überdurchschnittliches Interesse an seiner beruflichen Entwicklung zeigt. Während andere ihre Freizeit genießen, haben Sie weiter an Ihrer beruflichen Karriere gearbeitet.

Bevor Sie jedoch eine Plattform für eine berufliche Weiterbildung auswählen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Stellt die Zusatzqualifikation tatsächlich eine Ergänzung zu meinen beruflichen Fähigkeiten dar?
  • Wird die Erlangung der zusätzlichen Qualifikation von Ihrem Arbeitgeber anerkannt?
  • Ist die Weiterbildung von Vorteil für eine zukünftige Bewerbung?
  • Ist die Weiterbildung offiziell in Ihrem Beruf anerkannt?
  • Welches Zertifikat wird bei einem erfolgreichen Abschluss ausgehändigt? Handelt es sich bei dem Online-Kurs um einen in Ihrer Berufsbranche anerkannten Anbieter?

Diese Online-Kurse und Online-Zertifikate zahlen sich besonders aus

Online-Kurse ohne Zertifikate bis hin zum anerkannten Studium – ausbildungstechnisch sind in unserem digitalen Zeitalter kaum Grenzen gesetzt. Ob eine onlinegestützte Aus-, Fort- beziehungsweise Weiterbildung in einer Bewerbung sinnvoll erscheint, das ist nicht ausschließlich vom Abschlusstitel abhängig. Arbeitgeber interessieren sich eher für die erlangten Kenntnisse und Fertigkeiten, sodass jeder Bewerber auf fachbezogene Fragen im Rahmen des Vorstellungsgespräches vorbereitet sein sollte. Dennoch stehen einige Abschlüsse und Zertifikate besonders hoch in der Akzeptanz, da ihre Namen für Qualität stehen, wie beispielsweise ein Online-Kurs einer staatlich anerkannten Universität oder ein IHK-Zertifikat.

Diese Online-Kurse und Weiterbildungsmöglichkeiten sind besonders beliebt

Online-Kurse sind Bildungsmaßnahmen, die überwiegend digital und auf Distanz erfolgen. Somit muss nicht extra eine Bildungseinrichtung aufgesucht werden, um die gewünschte Zusatzqualifikation zu erlangen. Voraussetzungen für die Teilnahme an Online-Kursen sind zunächst eine stabile Internetverbindung und ein ausreichendes Zeitkontingent. Während beim E-Learning Lerninhalte in die Online-Plattform des Bildungsträgers eingestellt werden und jederzeit frei abrufbar sind, finden Einheiten im Rahmen des Live Online Learning in einem virtuellen Raum in Echtzeit statt. Der Vorteil beim E-Learning liegt darin, dass Sie jederzeit frei wählen können, wann Sie die Inhalte lernen. Beim Live Online Learning profitieren Sie von der Anwesenheit des Dozenten und der weiteren Teilnehmer, während Sie die Theorie lernen.

Das Blended Learning kombiniert beide Ansätze und stellt Einheiten sowohl offline zur Verfügung als auch Inhalte, die parallel in Echtzeit vermittelt werden. Die Lerninhalte der Online-Kurse werden in aller Regel zu gewissen Fristen abgefragt. Am Ende steht häufig eine Abschlussarbeit oder ein Abschlusstest und die Aushändigung von einem Zertifikat.

Welche Plattform für Fort- und Weiterbildungen persönlich die geeignete ist, das hängt wesentlich von der eigenen Berufsbranche ab. Technische Berufe fahren sehr gut beispielsweise mit Zertifizierungen direkt von Herstellern. Während wiederum Online-Kurse von Hochschulen beispielsweise bei Führungskräften gerne gesehen werden. Mit einigen Abschlüssen und Zertifikaten können Sie bei Personalentscheidern besonderen Eindruck hinterlassen. Hier ein Überblick der beliebtesten onlinegestützten Kurse:

1. IHK-Zertifikate: Die Industrie- und Handelskammer, kurz IHK, ist eine der größten und bedeutendsten Plattform Deutschlands für Fort- und Weiterbildung und bietet zahlreiche Online-Kurse an. Ihre Abschlüsse und Zertifikate gelten als allgemein sehr anerkannt. Gerade in handwerklichen und technischen Berufen sind Bewerbungen mit Abschlüssen der IHK besonders gerne gesehen.

2. Studium: Einige Hochschulen und Universitäten bieten Online-Kurse für nicht eingeschriebene Studierende an. Diese Online-Kurse einer solchen Universität können Interessierte nutzen, ohne ein klassisches Studium absolvieren zu müssen. Das Praktische an Kursen der Universität liegt auch darin, dass diese fast ausschließlich berufsbegleitend angeboten werden und somit im Feierabend absolviert werden können.

3. Sprachkurse: In einer immer stärker globalisierten Arbeitswelt sind Fremdsprachen von enormer Bedeutung. Der Nachweis über einen zusätzlichen Spracherwerb in der Bewerbung wird immer wohlwollend zur Kenntnis genommen. Wer sich auch noch gekonnt in einer Fremdsprache fachlich ausdrücken kann, der punktet obendrauf.

4. Anerkannte Webinare: Eine Plattform für ein Webinar lässt sich schnell finden, da immer mehr Online-Kurse zum selbstständigen Lernen auf den Bildungsmarkt rücken. Kennzeichnend für diese Angebote ist, dass sie sich alle in Heimarbeit erledigen lassen. Aufgrund der breiten Auswahl sollten sich Interessierte vorab gut über die Plattform und den Anbieter informieren. Dabei sollten insbesondere Aspekte wie Anerkennung des Zertifikates, Anwendbarkeit der erlangten Zusatzqualifikationen und die Kosten-Nutzen-Analyse berücksichtigt werden.

5. Zertifizierungen von Herstellern: Insbesondere in technischen Berufen sind Zertifizierungen direkt von einem Hersteller karrierefördernd und in der Bewerbung erwähnenswert. Berufe, bei denen viel gearbeitet wird mit beispielsweise Maschinen oder Software, müssen sich kontinuierlich technisch weiterentwickeln, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Wer im Wettbewerb im oberen Drittel mithalten möchte, der bemüht sich regelmäßig um seine berufliche Weiterbildung.

Hier geben Sie die Zusatzqualifikationen im Lebenslauf an

Zertifikate, Urkunden und Diplome sind nur dann von tatsächlichem Interesse und bringen eine Wertigkeit mit sich, wenn sie in einem Zusammenhang zum angestrebten Job stehen. Niemand interessiert sich für irgendwelche Nachweise, die in keinem Zusammenhang zu der ausgeschriebenen Stelle stehen. Aufgezählt werden sollten vorrangig die erlangten Schlüsselkompetenzen, welche in Stichpunkten aufgelistet werden. Hinter der jeweiligen Zusatzqualifikation geben Sie den Weiterbildungsträger in Klammern an, wie beispielsweise die Universität, bei der die Weiterbildung erfolgreich bestanden wurde. Auf einen Fließtext sollte verzichtet werden, damit für den Leser das Wesentliche sofort erfassbar ist. Richtig platziert gehört der Abschnitt über Zusatzqualifikationen in dem Bereich „Besondere Kenntnisse“. Im klassischen Lebenslauf findet sich diese Spalte im unteren Drittel des Lebenslaufs. Dadurch sticht der Lebenslauf zum Abschluss durch zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten hervor. Besonders wichtige Zusatzqualifikationen legen Sie den Bewerbungsunterlagen als Zertifikat bei.

Zusatzqualifikationen fördern den beruflichen Aufstieg

Eine Zusatzqualifikation erweitert nicht nur das persönliche berufliche Knowhow. Es signalisiert auch dem Gegenüber, welche eigenen überdurchschnittlichen Anstrengungen unternommen werden, um fachlich auf der Höhe zu sein. Der Bewerber bringt damit die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen zum Ausdruck, was ihn dazu befähigt in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt Schritt zu halten. In einer Studie von Infratest gaben 87 Prozent der befragten Personalentscheider an, dass eine berufliche Weiterbildung förderlich für den beruflichen Aufstieg sei. Besonders wertgeschätzt wird dabei die Eigeninitiative des Mitarbeiters. Von der immerhin 74 Prozent aller befragten Weiterbildungsteilnehmer finanziell profitieren konnten und eine Gehaltserhöhung erhielten, laut der Studie von Infratest.