Schlüsselqualifikationen – das müssen Sie wissen
In unserer schnelllebigen Gesellschaft stellt das Berufsleben immer höhere Anforderungen an die Mitarbeiter in den Unternehmen. Kontinuierlich kommen neue Technologien, Methoden und Kenntnisse heraus, mit denen sich die Fachkräfte auseinandersetzen müssen. Mitarbeiter sollten heute aber nicht ausschließlich aufgrund ihrer Fachkenntnisse ausgewählt werden, wichtiger sind die sogenannten Schlüsselqualifikationen. Diese Kompetenzen entscheiden darüber, wie Mitarbeiter ihren Job bewältigen werden. Was wird überhaupt unter Schlüsselqualifikationen verstanden? Welche dieser Kompetenzen sind besonders entscheidend? Was können Sie persönlich unternehmen, um Ihre Schlüsselkompetenzen zu verbessern? Mit diesen Fragen soll sich der Artikel intensiver auseinandersetzen.
Was sind Schlüsselkompetenzen?
Schlüsselqualifikationen sind überfachliche Kompetenzen. Durch diese Qualifikationen sind Mitarbeiter in der Lage, ihre Kenntnisse in unterschiedlichen Bereichen effektiv einzusetzen. Darüber hinaus sind diese Kompetenzen maßgeblich daran beteiligt, sich an verschiedene Rahmenbedingungen anzupassen und unterschiedlichste Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Wichtige Schlüsselkompetenzen sind beispielsweise die Zielstrebigkeit, die Kreativität, die Leistungsbereitschaft, die Kommunikations- und Teamfähigkeit. Wenn von Schlüsselkompetenzen die Rede ist, kommt schnell auch der Begriff „Soft Skills“ ins Spiel, der ein Synonym darstellt. Es geht bei den Soft Skills also nicht um fachliche Qualifikationen (Hard Skills), allerdings können Soft Skills eine Unterstützung auf dem Weg zu den fachlichen Qualifikationen sein.
Welche Schlüsselqualifikationen gibt es?
Die Schlüsselkompetenzen lassen sich in fünf verschiedene Kategorien einteilen:
- Soziale Kompetenz
Mit der sozialen Kompetenz sind Fähigkeiten gemeint, die sich auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken. Besitzen Angestellte eine hohe soziale Kompetenz, gelingt ihnen der Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten und auch mit Geschäftspartnern. Außerdem fällt ihnen die Kommunikation im Team leicht, sie können mit Konflikten umgehen und erarbeiten effektive Lösungen. Besonders bei Führungsqualitäten ist die soziale Kompetenz gefragt.
Zu der sozialen Kompetenz zählt Verständnis, viel Empathie, Respekt gegenüber anderen zum Ausdruck zu bringen, der Umgang mit Konflikten und die Anpassung an verschiedenste Rollen.
- Methodenkompetenz
Angestellte, die eine hohe Methodenkompetenz aufweisen, besitzen ausgeprägte Analysefähigkeiten, sind in der Lage, Aufgaben selbstständig auszuführen und entwickeln gute Strategien, um Probleme zu überwinden. Die Methodenkompetenz kommt durch die Anwendung vorhandenen Wissens zum Ausdruck bestimmter Arbeits- und Lerntechniken und durch die Ausarbeitung von Strategien, die zur Lösung beitragen.
- Individualkompetenz
Die Individualkompetenz beschreibt Persönlichkeitsmerkmale, Einstellung der Menschen (gegenüber der Umwelt und der eigenen Person), Kreativität und die Anpassungsfähigkeit. Zur Einstellung der Menschen zählen besonders die Motivationsfähigkeit, die Leistungsbereitschaft, die Zuverlässigkeit und das Organisationstalent.
- Handlungskompetenz
Bei der Handlungskompetenz gibt es keine einheitliche Definition, sondern diese umfasst eher eine Schnittmenge aus der Sozialkompetenz, der Methodenkompetenz und der Individualkompetenz. Besitzen Arbeitnehmer in allen drei Bereichen Qualifikationen, können sie auch ihre Aufgaben erfolgreich und effektiv durchführen. Eine selbstständige Arbeitsweise, Verantwortungsbewusstsein, die Fähigkeit, sich an immer veränderte Bedingungen anzupassen und eine hohe Produktivität zählen zu den Kernmerkmalen.
- Medienkompetenz
Unter der Medienkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, mit verschiedenen Medien kompetent und reflektiert umzugehen. Dabei handelt es sich sowohl um analoge wie auch um digitale Medien. Arbeitnehmer, die diese Fähigkeit besitzen, können geeignete Medien auswählen und haben keine Schwierigkeiten mit der Präsentation und Einordnung des Inhaltes. Außerdem gehören eine hohe Analysefähigkeit und Reflexionsfähigkeit zu den elementaren Kennzeichen.
Die vorgestellten Schlüsselkompetenzen können nicht für sich einzeln betrachtet werden, sondern überschneiden sich in einigen Bereichen. Die rhetorischen Fähigkeiten werden einerseits der Methodenkompetenz zugeordnet, sind aber ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Sozialkompetenz.
Wie lassen sich Schlüsselqualifikationen verbessern?
Einige Schlüsselkompetenzen sind den Menschen in die Wiege gelegt, andere hingegen müssen noch weiterentwickelt werden. Im Anschluss möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihre Schlüsselkompetenzen weiter ausbauen können:
1. Realistische Ziele
Überlegen Sie in einem ersten Schritt, welche Schlüsselqualifikationen für Ihren Beruf von Bedeutung sind. Nicht jede Schlüsselqualifikation ist auch in jedem Beruf von gleicher Wichtigkeit. Nehmen Sie sich dann eine bestimmte Qualifikation vor und setzen Sie sich realistische Ziele. Sie werden mehr erreichen, wenn Sie sich kleine Ziele setzen, anstatt eine Verwandlung über Nacht erwarten.
2. Holen Sie Informationen ein
Entscheidend bei der Ausbildung Ihrer Schlüsselkompetenzen sind Ihr innerer Antrieb und die Bereitschaft, für diese Entwicklung Zeit zu investieren. Sie haben sich ausführlich damit auseinandergesetzt, welche Kompetenzen für Ihren Beruf von Belang sind und welche Kompetenzen Sie ausbauen möchten. Also geht es im nächsten Schritt darum, möglichst viele Informationen einzuholen, um die persönliche Entwicklung voranzutreiben. Sie können zu wertvollen Ratgebern im Netz greifen, Videos anschauen, Online-Kurse besuchen oder zu Sekundärliteratur greifen. Hier erhalten Sie dann alle Informationen, um Ihre Fortschritte zu erzielen.
3. Nehmen Sie die Hilfe von einem Coach in Anspruch
Sie können auch einen Coach konsultieren, der Sie bei der Entwicklung effektiv unterstützen kann. Dieser Schritt kommt dann für Sie infrage, wenn Sie das Gefühl haben, in Ihrer Entwicklung stecken zu bleiben und keine Fortschritte zu machen. Es gibt zahlreiche Coaches, die für jede Lebenslage eine Unterstützung anbieten. Da die Bedeutung von Schlüsselkompetenzen in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen hat, haben sich auch viele Coaches dieser Ausbildung angenommen.
4. Üben Sie bei jeder Gelegenheit
Sich wertvolle Informationen einzuholen, in Büchern zu lesen oder Online-Kurse zu besuchen, ist ein wichtiger Schritt. Noch wichtiger ist jedoch, das Wissen in der Realität anzuwenden und zu trainieren. Gerade im privaten Bereich ergeben sich dafür zahlreiche Möglichkeiten. Die sozialen Kompetenzen lassen sich auf zwischenmenschlicher Ebene auch im Freundes- und Bekanntenkreis anwenden und trainieren. Auch die Methodenkompetenz ist im privaten Bereich durchaus gefragt und kann gut angewendet werden. Nur durch regelmäßiges Training können Sie Ihre Gewohnheiten langfristig verändern.
5. Rückschläge gehören dazu
Rückschläge gehören zu jeder Entwicklung dazu. Lassen Sie sich also nicht entmutigen, wenn es nicht sofort mit der Entwicklung klappt. Sie sollten sich also nicht unter Druck setzen, möglichst schnell wertvolle Schlüsselkompetenzen zu erwerben. Gerade am Anfang ist es normal, dass Sie Rückschläge hinnehmen müssen. Es wird Ihnen oft passieren, dass Sie alte Gewohnheiten wieder anwenden. Fortschritte werden Sie nur unzureichend erkennen oder das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Es lohnt sich trotzdem nicht aufzugeben und stetig an der persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Denken Sie an Ihr Ziel, halten Sie durch und Sie werden Ihre Kompetenzen langfristig festigen.
Fazit
Kompetenzen lassen sich in fachliche und überfachliche Kompetenzen einteilen. Während die fachlichen Kompetenzen das Wissen auf theoretischer Ebene abgreift, sind es bei überfachlichen Kompetenzen vor allem Fähigkeiten, die sich auf zwischenmenschlicher Basis abspielen. Diese Qualifikationen sind im Berufsleben zum Teil wichtiger als die fachlichen Qualifikationen. Arbeitnehmer, die diese Fähigkeiten besitzen, können Konflikte lösen, besitzen viel Verständnis und Einfühlungsvermögen. Sie analysieren und reflektieren Situationen ausführlich und sind in der Lage, effektive Lösungswege zu entwickeln. Derartige Kompetenzen lassen sich langfristig ausbauen und festigen, wenn Sie bereit sind, Zeit und Arbeit in dieses Training zu investieren.